Wüstendrachen

Chamäleons in Namibia


Ein Meer aus Sand - die Namibwüste.

Die Namibwüste in Namibia erstreckt sich über zweitausend Kilometer parallel zur Küste. Sie bietet viel Raum für die dort lebenden Tiere, aber keinen Platz für schwache Kreaturen. Tagsüber steigt die Temperatur auf 40 Grad und weit und breit sind weder Schatten noch Wasser in Sicht. Der beständige Atlantikwind erzeugt mächtige Gebirge aus Sand. Es regnet wenig in dieser Region, pro Jahr allenfalls 50 bis 90 Millimeter. In den küstennahen Dünen sind es nur rund 20 Millimeter Niederschlag.

Doch so leblos die Wüste erscheint, sie beherbergt viele angepasste Pflanzen und Tiere die ganz ungewöhnliche Wege zum Überleben gefunden haben. Alles Leben hängt von einer einzigen Wasserquelle ab, den gewaltigen Nebelbänken die jeden Morgen von der Küste her bis zu 50 Kilometer in die Wüste eindringen. Die warmen Winde vom Meer enthalten viel Feuchtigkeit, die über der morgens noch kalten Wüste kondensiert. Dieses Naturschauspiel versorgt die Tiere und Pflanzen mit dem nötigen Tau, welchen sie zum Überleben brauchen. Auch die Wüstenchamäleons decken durch den Tau ihren Flüssigkeitsbedarf.

Im Laufe des Tages wird die Kraft der Sonne immer stärker und löst den Wüstennebel auf. In dieser Zeit müssen sich die Chamäleons aufheizen, denn sie sind wechselwarme Tiere und nach einer kühlen Wüstennacht hat sich ihre Körpertemperatur gesenkt und die Farbe ihrer Haut verdunkelt. Ihr Farbwechselvermögen hilft den "Wüstendrachen" die Körpertemperatur zu regulieren, sind sie ausgekühlt, färben sie sich dunkel, um zu einem Sonnenkollektor zu werden. Je höher hingegen die Körpertemperatur steigt, desto heller wird auch ihre Hautfarbe. Die helle Farbe verhilft ihnen auch zu einer idealen Tarnung in der Wüste.

Das Wüstenchamäleon hat es im Laufe der Evolution geschafft, sich dem heißen Meer aus Sand anzupassen, denn normalerweise lebt diese Tierart auf Bäumen. Besonders anspruchsvoll ist die Region zudem für dieses Tier, da es eines von vielen Raubtieren in dem beutearmen Territorium ist. Ihr Speiseplan umfasst deswegen Insekten wie Käfer und Heuschrecken oder kleine Tiere wie zum Beispiel Eidechsen sowie Geckos. Auf der Suche nach Nahrung legen Wüstenchamäleons kilometerweite Strecken zurück, was eine enorme Leistung für ein Tier darstellt, das nur rund 25 Zentimeter groß wird. Das Reportage-Team zeigt die Tiere sowohl bei der Suche nach Nahrung, als auch bei den Auseinandersetzungen der Artgenossen untereinander. Weiterhin gibt es spektakuläre Bilder vom Kampf "Chamäleon gegen Wüstenschlange" und seltene Aufnahmen von der Aufzucht der Jungtiere.

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