Im Nebelwald des Göttervogels

Guatemala liegt in den Tropen Mittelamerikas. Im Mittel- und Südteil des Landes breiten sich vulkanische Gebirgszüge aus; ab einer Höhe von 1.600 Metern sind sie mit Bergregenwald bewachsen.

Während Morgenstimmungen den Nebelwald verzaubern, zeigt sich bei klarer Sicht ein ganz anderes Bild: Die meisten Vulkanhügel sind durch Brandrodung stark geschädigt. Die angrenzenden Waldgebiete in der Region bei Cobán sind jedoch größtenteils noch intakt. Filmautor Wieland Lippoldmüller will dort, auf einer Höhe von 2.300 Meter, für längere Zeit bei den Qeqchí-Indianern leben, um die Tiere und Pflanzen des Nebelwaldes, vor allem aber den "Göttervogel der Maya", den Quetzal, zu beobachten. Schon während des vierstündigen Aufstiegs zu den Qeqchí-Indianern wird das Filmteam von einem lautstarken Sänger begleitet, dem Braunrückenklarino. Im Nebelwald angekommen entdeckt Lippoldmüller am Waldrand farbenfrohe Tiere, wie Kolibris, Glasflügelfalter und Diamantrüsssler. In der Gipfelregion leben die gewichtigen Guatemala-Brüllaffen und ein winziger Kolibri, die Elliotelfe. Während sich der indianische Freund und Helfer Manuel von der nächtlichen Jagd in der Hütte seiner achtköpfigen Familie erholt, findet Lippoldmüller im Inneren des ungestörten Nebelwalds Chelemhá seltsame Tiere, wie etwa die Krokodilschleiche, den Silbernen Laubkäfer, die Zwergnatter - und schließlich auch den Quetzal. Manche Tiere leben im Inneren einer Bromelie, wie der Pilzzungensalamander. An einem tief im Wald versteckten Mayafelsen nistet der Schieferklarino. Seine glastonartige Stimme gilt als schönste im Nebelwald. In alten morschen Bäumen brüten Bronzetrogon und Quetzal. Sie werden beim Füttern der Jungen beobachtet. Lippoldmüller begegnet den Feinden des Quetzals, dem Smaragd-Arassari und dem Nasenbär.Der Nebelwald ist ein einzigartiger Lebensraum. Es ist höchste Zeit, mit den Indianern vor Ort Schutzkonzepte zu entwickeln, damit die einmaligen Tiere und Pflanzen dieses Ökosystems vor weiterer Zerstörung verschont bleiben. Der Film berichtet auch über erste Ansätze zu einer nachhaltigen Nutzung.

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