Moose - Unscheinbar stark Es gibt zirka 15.000 Moosarten. Sie sind die ältesten Landpflanzen der Erde und existieren seit etwa 400 Millionen Jahren. Moose sind unauffällig und genügsam. Genau das erwies sich als hervorragende Überlebensstrategie. Moose haben sich erfolgreich auf der ganzen Erde verbreitet. Wo es kahl und rau ist, feucht und kalt, wo keine anderen Pflanzen wachsen, dort gedeihen auch sie. Es gibt sie sogar in der Wüste. Die Dokumentation begleitet den Berliner Moosforscher Peter Erzberger auf einer Reise von Nordschweden bis nach Costa Rica. Im dünn besiedelten nordschwedischen Jamtland gibt es noch viele Wälder mit moosreichem Grund, moosdominierte alpine Tundra und zahlreiche unberührte Torfmoore, ganz anders als im dicht besiedelten Deutschland. In Costa Rica besucht Peter Erzberger die einzigartigen hängenden Moose des nebelfeuchten Bergregenwaldes. Hier bestimmen die Moose das Bild. Bergregenwälder gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. An keinem anderen Ort leben so viele Tier- und Pflanzenarten pro Quadratmeter, und eine Vielzahl von ihnen wartet noch auf ihre Entdeckung. Bei der unüberschaubaren Artenfülle kann die Untersuchung der Moose als Anhaltspunkt für den Zustand des gesamten Waldes gelten. Störungen des Ökosystems Regenwald durch den Menschen können vergleichsweise schnell durch die Erfassung der Moose festgestellt werden. Das erhöht die wissenschaftliche Bedeutung der Moose deutlich. Hierzulande werden Moose von den Menschen kaum wahrgenommen. Sie haben eher ein negatives Image und werden von Rasen und Mauern entfernt. Dennoch haben Moose vielerlei Nutzen. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass begrünte Moosdächer in Städten den Feinstaub aus der Luft besser als andere Pflanzen speichern können. Torfmoose bilden die Grundlage für die Entstehung der Moore. Und Moore binden das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid noch effektiver als Regenwälder. Die Pharmazie hat zudem entdeckt, dass Moose als Medium für den Transport von Antikörpern bei der Krebsbekämpfung effektiver sind als die bisher verwendeten tierischen Zellen. | |
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